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Sport 2000 Putz

2022-10-03

Am Sonntag, 2. Oktober 2022 wurde im Putz Stadl Teil 2 der "Geschichte Mauthen" feierlich präsentiert. Ein herrlicher Kultur- und Geschichtsnachmittag von und mit Dr. Erich Lamprecht, begleitet von Günther Marizzi und der Musik-Ensemble BRIX-Trix.

Ganze 6 Jahre dauerten Recherche, Materialsammlung und das Verfassen von Texten, Tabellen und Registern. Vom geopolitischen Rahmen bis hin zur lustigen Dorfgeschichte - ein wahrlich gelungenes Stück Dorfgeschichte.



Geschichte Mauthen | Teil 2

in Mauthen erhältlich bei:

- Bäckerei Fritz Klaus
- Trafik Singer



Danke dem Kulturverein Mauthen und Familie Renate und Reinhard Putz für den schönen Veranstaltungsrahmen.

#kulturverein




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2022-08-26

Die Kärntnerin Ute Mörtl und der Karnier Benny Zannier leben nach dem Motto "Senza Confini" in beiden Kulturen (Villach, Illegio bei Tolmezzo). Gemeinsam vergleicht das Paar die Kongruenz und Unterschiede der Kunst, Folklore, Bergwelt, Geschichte, Rituale, Kulinarik sowie des Alltagslebens dieser beiden Kulturkreise.

Am Donnerstag, 25. August 2022, waren sie erstmals zu Besuch im Bergsteigerdorf Mauthen und waren sichtlich erstaunt darüber, mit wieviel Liebe und Herzblut im Alpenvereinscamp "gearbeitet" wird - ganz im Sinn ihres Sendungstitels "Senza Confini".

Noch bevor das Aufnahmegerät von Ute korrekt startete, schallte ein "La Montanara" aus Sepp's Kehle über die Köpfe der jugendlichen Teilnehmer*innen des diesjährigen Tage-Draussen-Camps. Nach dem Willkommensbier, der respektvollen gegenseitigen Vorstellungsrunde im Beisein des Archivars und der Sektionspastorin, einer Besichtigung der gesamte Anlage, die abschließende Führung durch das Centrum Carnicum.

Die Südalpen und im Speziellen die Karnischen Alpen haben seit jeher verbunden, was ein Grenzbalken nicht trennen kann. Die Menschen und Kulturen dies- und jenseits der "Grenze". Die Bergfreundschaften sind in alten Hütten- und Gipfelbüchern verewigt. Für die Zukunft ist mit dem Alpe-Adria-Alpin-Jugendtreffen, das seit 33 Jahren jährlich in Slowenien, Friaul oder Kärnten stattfindet, der Weg für kommende Generationen geebnet.

Vieles mehr steht in den tausenden Manuskripten, Büchern und Unterlagen des Centrum Carnicum. Ein alpin:historischer Schatz, den es (wieder) zu entdecken gilt.



Liebe Ute, lieber Benny

Auf diesem Weg ein herzliches Danke für Euren Besuch. Danke dafür, dass ihr sofort Mitglieder in unserer Sektion geworden seid! Wie besprochen: wir freuen uns auf einen baldigen Gegenbesuch in Illegio und auf weitere Gespräche im Geiste des einzig gültigen Lebensmottos "Senza Confini".


Senza Confini | Das nächste Alpinistentreffen am Plöckenpass
#arrampicarnia

Senza Confini | Die Kosaken in der Carnia
#kosaken

Senza Confini | Bergsteigerdorf Paularo
#paularo


Senza Confini | Die Sendung
www.agora.at/sendungen-oddaje/detail/which/senza-confini

Radio Agora 105,5 | Der Livestream
www.agora.at/livestream

Centrum Carnicum
www.bergsteigerdorf-mauthen.at/centrumcarnicum

Radio Agora auf Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Radio_AGORA




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2022-07-12

Schon seit der Römerzeit waren die Lagunenstädte der Adria mit den Siedlungen im Norden (z.B. Aguntum/Lienz) verbunden. Entlang des Verkehrs- und Handelsweges VIA IULIA AUGUSTA bewegten sich im Lauf der Jahrtausende Siedler, Truppen, Kaufleute und Handwerker, zuweilen auch Herrscher mit ihrem Gefolge.

Cramars, Wanderhändler aus der Carnia, begaben sich ab dem Spätmittelalter im Herbst auf den Weg "nach Alemannien" im Norden und kehrten erst im Frühjahr wieder in ihre Heimat zurück. La storia dei Cramars

Heute ist die VIA IULIA AUGUSTA ein Musik- und Kulturfestival, ein KULTURSOMMER mit "Musik aus allen Richtungen" in Kötschach-Mauthen, Dellach im Gailtal und Oberdrauburg zur Freude und Bereicherung unserer Bewohner*innen und Gäste.




Kultur-/Termine

www.bergsteigerdorf-mauthen.at/termine



Geschichte der Via Iulia Augusta

Einst waren die Landschaften zwischen Drau und Adria von Rätern, im Süden später wohl auch von Etruskern besiedelt. Das Gebiet nördlich der Karnischen Alpen wurde erst norisch, später dann römisch. Unter den Römern kam das Gebiet südlich des Gebirgskamms der Karnischen Alpen zur Provinz Venetien. Schon damals war die Grenze zwischen Norikum und Venetien, in großen und ganzen identisch mit der heutigen, zwischen Österreich und Italien, und passte sich damit der Adria/Donau-Wasserscheide an.

Als dann nacheinander allerlei wilde Völkerschaften, wie Goten, Langobarden, Hunnen und Awaren das Land unsicher machten, zogen diese faktisch nur durch und ließen sich kaum nieder, das taten erst wenig später die Slawen. Im frühen Mittelalter kam das Gebiet Schritt für Schritt an Bayern, welche anfangs von Westen, bald auch von Norden vordrangen und sogar große Teile Venetiens unter ihre Herrschaft brachten. Später kam der Norden an das Herzogtum Kärnten, welches später habsburgisch wurde, der Süden aber geriet bald unter venetianische Herrschaft.

Mit dem Wiener Kongreß 1815 wurde Venetien für eine Zeit lang österreichisch, 1866 dann italienisch. Nach dem 1.Weltkrieg gab es hier nur geringfügige Grenzkorrekturen, denn die seit 1866 bestehende Grenze, welche sich der Adria-Donau-Wasserscheide ebenso anpasst, wie auch der deutsch-italienisch/ladinischen Sprachgrenze, ist eine uralte Grenze.

Die Gebirgskämme der Karnischen Alpen sind an sich nicht sehr hoch, dennoch aber recht steil. Dies hat seine Ursache in der Lage der Haupttäler, die hier vor allem in West-Ost-Richtung verlaufen, während hingegen die wichtigen Straßen in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Die Straßen sind zahlreich und größtenteils recht gut ausgebaut, Autobahnen tangieren aber nur das Gebiet. Allerdings ist schon seit längeren eine Schnellstraßenverbindung in Planung, welche von den Felbertauern über den Plöckenpass, einmal Bayern mit Venetien verbinden soll. Eisenbahnen gibt es in den meisten Haupttälern, diese erschließen aber ebenfalls meist nur die West-Ost-Richtung. Deutlich schlechter zeigt sich die Lage in den vielen verwinkelten Nebentälern.



Der Plöckenpass | Passo Monte Croce Carnico

Der Name Plöckenpass ist erst ein recht junger Name, im Mittelalter nannte man ihn noch 'Monte Crucis', zu deutsch 'Kreuzberg', einen Namen den er noch heute im italienischen als 'Monte Croce Carnico' führt.

Durch Funde die man in Gurina, nördlich des Plöcken machte, zeigt sich das der Übergang zumindest ab der Eisenzeit genutzt wurde. Wahrscheinlich war er aber auch schon in der Bronzezeit bekannt und in Nutzung. Als die Römer dann den Plöcken zu nutzen begannen, konnten sie auf die alten Saumwege zurückgreifen, bevor sie diese ausbauten oder gar gänzlich neue erbauten.

Eigentlich besteht der Plöckenpassweg aus zwei Pässen, nachdem man aus seiner Reise von Süden den Plöckenpass überschritten hat und im oberen Gailtal angekommen ist, muß man sogleich wieder einen Anstieg über den 982m hohen Gailbergsattel in Kauf nehmen, wenn man weiter nach Norden, zu den großen Pässen der Hohen Tauern will.


Die Römerstraße

So haben beide Pässe schon seit langem eine gemeinsame Geschichte, die noch in Zeiten zurückführt, in denen die Römer noch nicht ihre Straße über beide Pässe erbauten. Es war dies der westliche Ast der 'Via Julia Augusta' die damit eine direkte Verbindung vom östlichsten Venetien nach Rätien und ins Norikum herstellte. Der östliche Ast der Straße führte über den Saifnitzsattel, er stellte zwar einen gewissen Umweg da, gegen über der Plöckenstraße, war aber besser ausgebaut.

Erbaut wurde sie von den Legionen des Tiberius, kurz nach der Zeitenwende und benannt wurde sie nach der Tochter des Augustus. In einer Felsinschrift aus dem Jahre 373 u.Z. heißt es am Plöckenpass über die teilweise nur 1,5m breite Straße 'Nur einem Wagen und einem Maultiergespann gestatten die schroffen Felswände dort den Übergang zu erzwingen.'. Weitere Felsinschriften dieser Zeit berichten das die beiden Kaiser Valentinian und Valens in der Spätantike gefährliche Stellen entschärften und beschädigte instandsetzen ließen. In Zuglio, an der Südrampe des Plöcken, findet man an der Kirche zwei Ehreninschriften eingemauert, welche unter anderem, keltischen Stämmen und Orten des heutigen Osttirols und Venetien gewidmet waren. Eine mittlerweile verschwundene Inschrift, soll sogar von einen Ausbau des Plöckenpasses zu Caesars Zeiten berichtet haben.

Die erste römische Straße verlief noch auf der südlichen Seite des Val Grande, denn kurz hinter Timau wechselte diese auf die südliche Seite des Flußes But. Diese, auch als Respectus-Straße bezeichnete Straße, folgte der But bis zu der Einmündung des Collinetta, welchen sie nun auf dessen Westseite folgte, bis sie ihn kurz vor der passhöhe überquerte. Ab der passhöhe nutzte die Respectus-Straße die selbe Trasse wie die moderne Straße, erst wo diese ihre erste Kehre aufweist und mit dieser nach Osten abbiegt, führte die Respectus-Straße auf direkten Wege nach Norden weiter. Ein Trassenverlauf den ab etwa der passhöhe dann auch alle weiteren, nachfolgend erbauten Straßen nahmen. So auch die sogenannte Hermia-Straße, diese begann ebenfalls in Timau, wechselte aber nicht auf das andere Ufer der But, sondern führte auf einer Trasse die der modernen Straße entspricht. Etwa 700m vor der ersten Kehre der modernen Straße, führte einst die Hermia-Straße in direkter Linenführung entlang des Hanges zur vierten Kehre der modernen Straße, um dann den weiteren Hanganstieg kurzzeitig abzubrechen und auf die Trasse der Respectus-Straße bei Collinetta zu stoßen, der sie anschließend größtenteils folgt. Die einzige größere Abweichung von dieser erfolgt kurz vor der passhöhe, wo nach der Überquerung der Collinetta die Hermia-Straße den eigentlichen passübergang mit einer weiten Schleife umgeht, um etwa 300m nach der passhöhe, wieder die Respectustrasse zu folgen. Von der Hermia-Straße bestehen auch noch die umfangreichsten Straßenreste, so oberhalb der ersten Kehrenanlage der modernen Straße und kurz vor dem Übergang über die Collinetta. Unter den Kaisern Valentinianus und Valens, die die Plöckenstraße umfangreich ausbauten, erfolgte im Bereich der südlichen pass-rampe eine erhebliche Neutrassierung. Von Timau nutzte zwar die Valens-Straße auch Hermia-Straße, setzte aber ihren passanstieg bei der vierten Kehre der modernen Straße fort.

Nachdem die Valens von der vierten Kehre, die moderne Straße etwas oberhalb dieser folgt, steigt sie bald stärker als die moderne Straße an, schneidet dabei die Kehrenanlage in 'zwei Teile', bis sie etwa bei der neunten Kehre ihre Richtung direkt nach Norden ändert. Sie tangiert dann die drei restlichen, der westlichen Kehren der modernen Straße um dann ab etwa 400m vor der passhöhe, in etwa die selbe Trasse zu haben, wie die moderne Straße.

Nördlich der passhöhe mündet die passstraße in eine 300m enge Schlucht, hier war der Weg faktisch schon immer vorgegeben, wenn man nicht einen der benachbarten Übergänge nutzen wollte. Anschliessend dieser Schlucht führte der älteste Weg, der wohl von der illyrisch-venetischen Urbevölkerung erbaut wurde, direkt nach Gurina. Wohl seit dem Neubau der Römerstraße im 3.Jh. wechselte der Weg dann auf das rechte Ufer des Valentinsbaches, um von dort direkt ins Gailtal zu führen. Wegreste und Trassenführungen beider Wege, speziell aber der späteren Römerstraße, sind noch heute teilweise in der Landschaft zu erkennen.

Einen interessanten Beitrag zur passgeschichte des Plöcken zeigen die Ausgrabungen von Invillino nahe Tolmezzo an der Südrampe des Plöckenpasses auf. Hier fand man außer einer römischen Siedlung des 2.-3.Jh., auch einige Siedlungs- und Befestigungsreste aus ostgotischer, wie langobardischer Herrschaftzeit. In der Römerzeit war Invillino wohl nur eine Ansammlung von zwei, drei Bergbauernhöfe, die aber wohl zum Ende der Römerzeit wieder aufgegeben wurden und alsbald verfielen. Erst mit der germanischen Besetzung erfolgte eine neuerliche Aufwertung. Aus den Resten der einst recht verschachtelten steinernen und Villaähnlichen Bauten der Römer, baute man nun in West-Ost-Richtung ausgerichtete Langhäuser, die typisch waren für die germanische Bauweise. Auf Grund seiner Lage auf dem alles überwachenden Inselberg 'Colle Santino' und der umfangreichen Befestigungsanlagen kann man davon ausgehen, das dieser Ort alsbald als Sperrfestung diente. Von den langobardischen Geschichtsschreiber Paulus Diaconus wird Invillino, als 'Ibigo' erwähnt, als befestigter Platz in einer Reihe von Kastellen am südlichen Alpenrand. Sicher war aber Invillino keine rein militärische Anlage, sondern wohl eher eine zivile Wehrsiedlung, in der ganze Familien lebten und arbeiten und die nur in Krisenzeiten einen militärischen Zweck dienten. Ähnliche Wehrsiedlungen erbauten die Langobarden gegen die nachdrängenden Awaren auch an anderen Orten, wie die bei Osoppo, die das Tagliamentotal gegen Norden absperrte.

Auf Invillino gefundene Pfeil- und Bolzenspitzen zeigen auf, das bis hin hein ins Mittelalter, diese Sperrfestung immer wieder von der Talseite angegriffen wurde und letztendlich auch zerstört wurde. Der Ort wurde verlassen, aber noch für lange Zeit blieb die Bedeutung der Kirche von Invillino erhalten, und bis in jüngster Zeit wurde auch dessen Friedhof noch genutzt. Auch wenn ein Ort nicht mehr bewohnt war, ja dessen einstige Besiedlung sogar vergessen wurde, die altehrwür-digen und zum Teil heiligen Ort der Religionsausübung, gerieten nicht so schnell in Vergessenheit.

Auch nach dem Ende der römischen Herrschaft wurde die Straße über den Plöckenpass noch rege genutzt. Sie wird im 6.Jh. als eine viel begangene und gut begehbare Straße erwähnt. Da es in den vorangegangenen zwei Jahrhunderten am Plöcken sicherlich zu keinen Instandhaltungen, geschweige denn Straßenbaumaßnahmen kam, zeigt dies eindeutig, wie gut die Römerstraße gebaut war. Selbst nach Jahrhunderten ohne instandhaltung, war die passstraße immer noch gut zu nutzen.

So wurde der Plöckenpass das gesamte Mittelalter wohl überaus rege genutzt, als im hohen Mittelalter der Handelsverkehr anstieg, stieg somit auch der Verkehr am Plöckenpass an. Die Grafschaft Görz, die von diesen Verkehr direkt, wie auch indirekt profitierten, stellten den damaligen Reisenden Geleit. So wird bereits für das Jahr 1300 ein 'gelaitum ex ista parte Montis Crucis' erwähnt.


Die neuzeitliche Straße

Bis Ende des 19.Jh. war der Plöckenpass allenfalls nur von zweirädigen Karren nutzbar, erst dann baute man die alte Straße aus, das sie auch von Gespannen und Wagen nutzbar war. Im 1.Weltkrieg entwickelte sich der Plöckenpass schnell zu einem Kriegsschauplatz. Der Gebirgskamm der Karnischen Alpen erhebt sich hier flankierend wie ein Sperrriegel, dementsprechend groß war die taktisch-operative Bedeutung für das Militär beider Seiten. Kärntner Eliteeinheiten führten hier erbitterte Verteidigungskämpfe gegen die italienischen Alpinis. Diese versuchten, wie schon vor ihnen im Jahre 1809 die Franzosen, in das Gailtal vorzudringen, im Gegensatz zu den Franzosen aber völlig erfolglos. Dennoch gelang es den Italienern vereinzelte unbedeutende Gipfel und Pässe zumindest zeitweilig zu besetzen - so den Wolayer pass oder den Seekopf. Wie in anderen Frontabschnitten verfestigte sich bald die Front und es kam zum Stellungskrieg. Beide Seiten begannen ihre Stellungen auszubauen und zu befestigen. Zahlreiche Bunkeranlagen, Stollen und Wege bauten sie in die Berge hinein, welche man zu einen großen Teil noch heute bewundern kann. Von den Tälern her wurden zahlreiche Wege zu den Frontstellungen gebaut, um diese mit Nachschub versorgen zu können. Heute gibt es ein Plöckenpassmuseum welches das Schlachtfeld mit all seinen Bauwerken erschließt und an die Kämpfe erinnert, wie auch die 'Heldenfriedhöfe' am Plöcken. Aber nur zwei Drittel der Soldaten starben durch direkte Feindeinwirkung, ein ganzes Drittel starb durch Lawinen. Diese wurden auch bald als Waffe eingesetzt, in dem man auf diese schoß um sie loszulösen.

Durch die umfangreichen Kämpfe am Plöckenpass, war selbiger nach dem Krieg für lange Zeit unpassierbar. Nachdem 1926 mit ersten Ausbauarbeiten begonnen wurde, war erst seit 1938 die italienische passrampe wieder voll hergerichtet, zum Teil sogar völlig neu gebaut. Die österreichische Seite war dann ebenfalls wenig später fertiggestellt.

Am 2. Dezember 2023 führte ein gewaltiger Felssturz auf italienischer Seite zur Sperre der gesamten Straßenverbindung zwischen Mauthen und Timau. Mehr unter #ploeckenpass




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2022-04-02

01.04.2022 | Ein schon lange geplanter Vortrag von Fr. Dr. Marina Di Ronco (mit Unterstützung von Fr. Dr. Eva Gressel) konnte gestern im Rahmen der Veranstaltungen des Kulturvereins Mauthen nachgeholt werden.

In den letzten Kriegsmonaten des 2. WK kamen zig-tausende Kosaken (aus der Don-Gegend) und Kaukasier (aus Ossetien) - auf der Flucht vor den herannahenden Allierten in die Carnia. Wikipedia schreibt: ca 25.000 Menschen und 5.000 Tiere. Zum Vergleich: heute leben im Bezirk Hermagor rd. 18.000 Menschen.

Das besetzte Gebiet wurde (in Absprache mit den Deutschen) klar aufgeteilt und die Ortschaften (unter der Leitung von General Krasnov) ohne nennswerte Gegenwehr eingenommen. Die Wochen und Monate der Besatzung (bis zum Abzug nach Norden) waren geprägt durch Plünderungen und Machtdemonstrationen, aber auch durch die schrittweise Annäherung an die ansässige Bevölkerung (vor allem Frauen, Kinder und Alte).

Einerseits das surreale Staunen (v.a. der Kinder) über das martialische Gehabe der Kosaken (und Kaukasier) mit ihren Traditionen, Kleidungen, Tänzen, Kamelen und vor allem tausenden Pferden. Andererseits die Wehmut und Verunsicherungen der Machthaber, die in eigenen Zeitungen klar zum Ausdruck gebracht wurden.



"Die Kosaken in der Carnia" - ein komplexes und kompliziertes Kapitel Zeitgeschichte als lebenslanges Forschungsgebiet. Die große Kirche Chiesa del Cristo Re in Timau wurde übrigens mit der zurückgelassenen Kriegskasse der Kosaken erbaut und 1964 eingeweiht.



update: 03.12.2022

Pfarrer Dr. Gregor Kobro und Dr. Reinhard Putz vor dem Kosakenfresko am Haus Mauthen 26.


Pfarrer Dr. Gregor Kobro war heute zu Besuch in Mauthen und feierte mit Familie und Freunden eine russisch-orthodoxe Messe im Rahmen der Beerdigungsfeierlichkeiten von Hrn. Sergeij Sverhun. Anschließend hatten wir Zeit genug, um Dr. Reinhard Putz zu besuchen, das Wandfresko zu besichtigen und anschließend im Pfarrhof in Ruhe zu reden.

Linktipp: "Der Kosakenbote", Ausgabe 15 - "Zum 75. Gedenkjahr der Kosakentragödie".

#kulturverein #mauthen #carnia #kosaken #kaukasier


update 23.03.2025

Eine kleine Kosakengemeinschaft hält die Erinnerung wach

Hintergrund zur Tragödie am Lienzer Talboden: Jugoslawien, Friaul, Carnia, Plöckenpass, Drautal, Lienz. Hier endete die Völkerwanderung der Kosaken mit Kriegsende. Stalin wollte Rache und Churchill wollte das Einvernehmen mit ihm nicht gefährden. Statt einer Lösung drohte die Auslieferung an Tito oder Stalin. Eine unbestimmte Anzahl von Soldaten und Familienmitgliedern, die im Tross den Kosakenverbänden gefolgt waren und auf neue Siedlungsgebiete im Friaul gehofft hatten, starb durch Suizid, erweiterten Suizid und Gewaltanwendung durch britische Soldaten (Wikipedia).

Weiter zum Artikel in der KLEINEN Zeitung ...

Ein umfangreicher Artikel von Siegi Kreuzberger stammt aus dem Jahr 2002 und erschien im Gailtaler Monat. Weiter zum Artikel ...

Dr. Georg Kobro - Kosakenmuseum in Lienz


14. Mai 2025
Ausstellung in der Liebburg "Ende und Anfang - Lienz im Frühling 1945".

Martin Kofler vom Tiroler Photoarchiv TAP und Stefan Weis vom Museum Schloss Bruck haben Fotos, Dokumente und ausgewählte Objekte zu einer Schau zusammengestellt. Diese ist im Rahmen der Osttiroler Museumstage noch bis Freitag im Eingangsbereich der Liebburg zu sehen: Montag bis Donnerstag von 7 bis 17 Uhr, sowie am Freitag von 7 bis 12 Uhr.




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Bergsteigerdorf Mauthen, 2025-06-13
Weitwandern in den Südalpen: Karnischer Höhenweg • KHW 403
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